Konzertbericht Woche 1 – BWAB Tour 2025

Freitag, 17.10.2025: Tour-Auftakt in Telfs (A)

Ich komme aus dem Allgäu und zu den örtlichen Veranstaltern von „Telfs lebt“ gibt es über ein paar gute Freunde von mir schon seit ein paar Jahren einen netten Kontakt. Meine Freunde haben so schon vor längerer Zeit erfahren, dass die Jungs von Kissin Dynamite wohl Station in Telfs machen werden. Schnell war klar: Da müssen wir hin. Da Kissin Dynamite in unserer Ecke durch frühere Auftritte im Riffelhof in Burgrieden oder dem Kaminwerk in Memmingen schon immer begeistert hat, wussten wir natürlich, dass wir da nicht allein sein werden. Mein Kumpel Stefan fährt in seiner Freizeit Bus und organisiert immer mal wieder Fahrten zu Konzerten oder sonstigen Events. Eine WhatsApp-Gruppe wurde gegründet, in der alle, die uns so eingefallen sind, aufgenommen wurden, um zu klären, wer denn Interesse an einer gemeinsamen Busfahrt hätte. Die Nachfrage war erwartungsgemäß groß und es kamen schnell rund 50 Personen zusammen. Bus gebucht – Tickets reserviert.

Freitag. Konzerttag. Um 14:30 Uhr startet der Bus in Leutkirch im Allgäu, danach  Zwischenstopp in meinem Wohnort Aichstetten um 15 Uhr und ein letzter Stopp in Memmingen um 15:30 Uhr. Alle da, Bus ist voll – und los geht`s in Richtung Fernpass. Telfs liegt knapp 160 km entfernt und man braucht mit dem Bus so knappe 2,5 Stunden. Angekommen in Telfs erleben wir eine schöne und unerwartete Überraschung: Für unseren Bus ist extra ein abgesperrter Bereich auf dem Parkplatz reserviert worden. Super Organisation – Danke an Christian! Dann weiter zur Location: Der Rathaussaal von Telfs. Was soll man sagen? Hinter diesem Namen vermutet man eigentlich nicht unbedingt einen Ort, an dem ein Rockkonzert stattfindet – zumal er wirklich mitten im Ort liegt. Da ich aber vor 2 Jahren schon mal da war, war es zumindest für mich keine Überraschung: Kleiner Vorraum mit Merch-Ständen und Tresen und drinnen der Saal mit Balkon und ein Fassungsvermögen von ca. 1.100 Leuten. Eher wie ein Kurhaus als Konzerthalle. Aber genau das macht den Saal andererseitsauch aus: Zur Tür rein und vielleicht 10 Meter bis zur Bühne. Gut gelaunte Konzertbesucher und Fans, kein Gedränge: Mega! Kann losgehen.

Vorgruppe Nr.1 ist „Seraina Telli“ aus der Schweiz. Gute Wahl – sie hat den Laden echt gut in Stimmung gebracht. Vorgruppe Nr.2 sind „Shakra“ – ebenfalls aus der Schweiz – ebenfalls sehr gut. Beide Bands begleiten Kissin Dynamite auf den folgenden Konzerten. Aber wir sind natürlich wegen Kissin Dynamite da – und werden nicht enttäuscht!!!! Gleich beim Opener „Back with a Bang“ geht die Stimmung buchstäblich hoch bis zum Balkon. Die Jungs präsentieren sich wieder mal von ihrer besten Seite und ein Brett folgt dem nächsten. Egal, ob Klassiker wie „DNA“ oder „Six Feet under“ oder neuere Songs wie „My Monster“ oder „The Devil is a Woman“ – für jeden ist etwas dabei. Neben der Fahrt mit dem Schlauchboot über die Fans gibt es auch noch zwei Acoustic-Songs. Im letzten Drittel thematisiert Hannes seinen angekündigten Ausstieg als Sänger und verspricht, dass das für die Band definitiv „Not the End of the Road“ sein wird. Das Finale der insgesamt 16 Songs wird durch „Raise your Glass“ gebührend abgefeiert. Sehr, sehr geil!

DANKE für das tolle Set, die tolle Stimmung und Eure Power, Jungs. Unsere Reisegruppe bleibt noch gut 1 Stunde im Vorraum, wo ein DJ eine kleine After-Show-Party mit Rocksongs zum Besten gibt. Danach geht`s zurück zum Bus und dann wieder in Richtung Allgäu. Gegen 1:45 Uhr dann die Grenze Österreich – Deutschland. Sämtlicher Verkehr wird von der Autobahn ausgeleitet, weil Schleuser-Kontrollen im Süden von Deutschland auf den Autobahnen normal sind. Zum Glück stehen da lediglich 3 recht junge Polizisten mit Spezi (Cola-Orangen-Mischgetränk) in der Hand, die offensichtlich die ruhige Schicht genießen. Ein angebotenes Bier lehnen sie dankend und lachend ab und winken uns durch. So können wir ohne Pause weiterfahren. Ankunft zu Hause um 3 Uhr. Alle sind müde – aber begeistert. Was für eine coole Ausfahrt.

(Lothar)

Schaffhausen (CH)

Konzertbericht – Kissin’ Dynamite (Kammgarn, 2025)

Im ausverkauften Kammgarn lag schon vor dem ersten Ton dieses besondere Kribbeln in der Luft. Seraina Telli eröffnete den Abend mit ihrer unverwechselbaren Powerstimme und brachte das Publikum sofort in Bewegung. Danach legten Shakra nach und verwandelten den Saal endgültig in ein Meer aus Energie und Vorfreude. Als schließlich Kissin Dynamite die Bühne betraten, wussten alle: Das wird ein Abend, den man nicht so schnell vergisst. Zum letzten Mal stand Hannes in der Schweiz am Mikrofon, und die Emotionen waren greifbar.

Mit DNA startete die Show explosiv. Vom ersten Moment an war klar, dass hier niemand stillstehen würde. Kissin Dynamite präsentierten sich mit der gewohnten Mischung aus Präzision, Charisma und purer Leidenschaft. Bei I Will Be King wurde jedes Wort mitgesungen, die Band und das Publikum verschmolzen zu einer einzigen, vibrierenden Einheit.

Ein magischer Moment entstand mit Not a Wise Man. Ganz akustisch und reduziert forderte Hannes das Publikum auf mitzusingen. Der ganze Raum wurde eins, getragen von hunderten Stimmen. Es war einer dieser Augenblicke, in denen Musik alles Andere ausblendet.

Als nächstes folgte „The Devil Is a Woman“, und gleich zu Beginn erkannte jeder Fan dieses diabolische Lachen im Intro. Kein Zufall: Es stammte von Anna Brunner, die eigens dafür ihre Stimme geliehen hatte – bekannt nicht nur aus League of Distortion, sondern auch als Sprecherin im Hörspiel Dämmerland. Ein genialer Gänsehautmoment, perfekt inszeniert.

Zum Abschluss wurde es noch einmal laut, wild und emotional mit Raise Your Glass. Es fühlte sich an wie ein letzter gemeinsamer Toast auf all die Jahre, all die Erinnerungen und all die Menschen, die diese Band so besonders machen. Hannes und die Jungs gaben alles, das Publikum feierte jeden Akkord, jede Zeile.

Als die letzten Töne verklangen, blieb dieses bittersüße Gefühl zurück. Dankbarkeit für all die Jahre mit Hannes, aber auch Vorfreude auf das, was kommen mag. Kissin Dynamite haben gezeigt, dass sie mehr als bereit sind, Geschichte zu schreiben – gestern, heute und morgen.

 

(Stini)

Frankfuhr am Main 



Nach drei Monaten Pause konnte ich am 19.10. Kissin’Dynamite endlich wieder live sehen. Also ging es für mich an diesem Sonntagnachmittag nach Frankfurt. 

Dort angekommen habe ich erstmal Michelle und Claudia begrüßt und anschließend Bianca kennengelernt. 

Etwas planlos machten wir uns auf die Suche nach einer Lokalität, in der wir uns für die Show am Abend stärken konnten. Da das Wetter nicht so prickelnd war und der Wind wirklich kalt durch die Frankfurter Straßen pfiff, nahmen wir die erstbeste Möglichkeit wahr und so landeten wir bei Burger King. 

Frisch gestärkt machten wir uns im Anschluss wieder auf den Weg zurück zur Batschkapp und mussten dort noch einen Moment auf den Einlass warten. Dank der Fastlane durften wir wie üblich fünf Minuten vor den anderen Fans ins Warme und sicherten uns selbstverständlich erst einmal Bestplätze in der ersten Reihe.

Das aufgebaute Bühnenbild ließ uns rätseln, was da mit der ersten Band des Abends auf uns zukommen würde. Die doch sehr florale und recht elbisch anmutende Dekoration ließ mich ehrlich gesagt befürchten, mir gleich „Elfengedudel“ anhören zu müssen. Dementsprechend positiv überrascht war ich dann, als Seraina Telli die Bühne betrat und die ersten Töne hören ließ. Die schweizer Sängerin überzeugte mit guter Rockmusik und Texten, die mitunter zum Nachdenken anregen. Vor allem der Song „Home“ erreichte mich emotional, da ich selbst Kinder habe und ihnen später einmal die Message des Songs mit auf ihren Weg geben möchte. Egal, was passiert, du kannst immer wieder nach Hause kommen. 

Nach Seraina Telli heizten Shakra, ebenfalls aus der Schweiz, die Stimmung nochmal ordentlich an. Bereits seit mehr als 30 Jahren stehen die Hard-Rocker auf der Bühne, waren mir aber dennoch vorher unbekannt. 

Als Kissin’Dynamite endlich die Bühne betraten und uns mit „Back with a Bang“ direkt ihre pure Energie um die Ohren hauten, war wie immer kein Halten mehr. Der Saal bebte und diese Power – auf der Bühne, wie auch davor – zog sich durch den gesamten Abend. Es war wieder mal eine einzige Party und auch die alt bekannte Setlist war leicht abgewandelt. „Queen of the Night“ und „The Best is yet to come“ flogen raus, dafür hatten die Jungs „Flying Colours“ und „More is More“ im Gepäck.

Scheinbar hatte ich es mit der Party etwas übertrieben und mir irgendwann im Laufe der Show einen Nerv so doll eingeklemmt, dass ich die gesamte Woche meinen rechten Arm nicht mehr heben konnte, aber dafür hat es sich gelohnt. Allerdings hatte ich deswegen kurz etwas Angst, Hannes bei „You’re not Alone“ und seiner Schlauchbootfahrt durch die Menge nicht halten zu können und abstürzen zu lassen, denn er stieg genau über mir ein. Aber es ist alles gut gegangen und Hannes kam heil in die Crowd und zurück. 

Alles in allem war es wieder ein absolut gelungener Abend, was aber auch nicht anders zu erwarten war. 

(Chrissy)