Was ein turbulenter Ritt😅
So viele Baustellen mit Staus und nur ein Ziel – wir wollen vor Konzertbeginn zur Turbinenhalle !
Nachdem das Auto geparkt und der richtige Eingang endlich gefunden wurde, warteten wir gemeinsam auf unseren verfrühten Einlass. Nachdem Jomi uns Pyromaniacs hereinbrachte, sicherten sich einige Plätze in der ersten Reihe, holten sich etwas Verpflegung oder schauten beim Merch vorbei. Zwischenzeitlich wurde geregelt, wo unser Stand stehen dürfte, denn unser vorgesehener Platz versperrte die Fluchttüren, was leider erst beim Aufbau auffiel. Vor Ort fanden viele schlaue Köpfe die Lösung- einfach in der Halle selber. Mitten im Geschehen und guter Sicht zur Bühne ließen sich die Flyer sehr gut verteilen.
Bekannt aus Bands wie „Dead Venues“ und „Burning Witches“ eröffnet Seraina Telli mit ihrem Soloprojekt den Abend.
Der Anblick der Bühne erinnerte an alles andere als an Rock’n Roll. Alles grün, bunt leuchtend und Blumen, was eher an eine Schlagerbühne erinnerte. Als bekennender Nichtschlagerfan hatte ich große Angst was uns da gleich erwartet. Der erste Eindruck im Blumenmantel und Glitzerhut mit grünen Kunsthaaren macht es auch nicht besser.
Umso positiver überrascht war ich über den pop-rockigen Soul Mix. Ein interessantes Musikprojekt, welches für gute Laune sorgt. Der Song „Home“ brachte zum Ausdruck, was ich selbst aus meinem Elternhaus mit auf den Weg bekommen habe und schon im Umfeld erlebt habe. „Egal, was passiert, du kannst immer wieder nach Hause kommen.“ Eine Message, die einem den Schritt ins wahre Leben erleichtert.
So gut der Auftritt auch war, war ich doch erleichtert, dass er sich endlich dem Ende neigte. Leider singt die Künstlerin stellenweise in einer sehr hohen und schrillen Stimmlage und kreischte manchmal auch ins Mikro, was bei mir für Kopfschmerzen sorgte.
„Hello, hello, are you with me now?“ Hell yeah, Shakra we are with you now. Die schweizer Jungs stehen für geradlinigen und schnörkellosen Hard Rock, der sich bei ihrem Auftritt widerspiegelt. Sie boten einen einfach schlichten Auftritt, bei dem es nur um die Musik gehen sollte. Wie man sieht, kommt das sehr gut, denn trotz diverser Besatzungswechsel, darunter auch am Gesang, bestreiten sie seit 25 Jahren die Musikwelt.
Nun war es soweit: Kissin‘ Dynamite betraten die Bühne und die Stimmung war grandios. Ein guter Song nach dem anderen. Mittendrin auch der ganze Spaß. Jim und Steffen hatten sich scheinbar wieder mal besonders lieb. Sie ärgerten und provozierten sich gegenseitig auf eine lustig liebevolle Art und Weise. Wenn die beiden Scherzkekse aufeinandertreffen, gibts kein Halten mehr: Zunge rausstrecken, sich anrempeln, der Mittelfinger war kurz zu sehen, uvm. Ja, man merkt, dass sie sich fast ihr ganzes Leben kennen und wie Geschwister sind.
Auch der Lagerfeuercharme durfte nicht fehlen. Um das Feeling dafür zu bekommen, brannten über 1.000 Handylampen und einige wenige Feuerzeuge beim Akustikset von „Not a wise man“ .
So schön die Stimmung auch war, so schnell wurde es auch traurig. Hannes wollte sich auch gerne hier nochmal für die schöne und liebevolle Zeit bedanken, die er in den letzten Jahren mit Kissin‘ Dynamite hatte. Jeder wusste eigentlich, was Sache war/ ist, aber dennoch war keiner darauf gefasst. Die eine oder andere Träne fand seinen Weg an die Oberfläche. Sie konnten machen was sie wollten, die Stimmung war nun im Keller. Der Schock saß tief. Es gab Besucher, die sich von der Nachricht erholt haben und einfach wieder feierten. Leider gab es auch Besucher, die es nicht verkraftet haben. Heikles Thema, aber leider Realität. Dennoch gaben die Jungs alles, um die Stimmung zu erhellen.
Ein besonderes Highlight war der kleine Jorn, der mit seinem Vater sein allererstes Konzert besuchte. Und dann auch noch von seiner Lieblingsband, welches er mit uns in der ersten Reihe erleben durfte. Mit einem selbstgebastelten Plakat zog er die Aufmerksamkeit auf sich. Hannes war davon so begeistert und gerührt, dass er es unbedingt allen 1.000 Leuten in der Turbinenhalle zeigen wollte. Während meiner Heimreise begegneten wir uns am Bahnhof wieder, wo Jorn voller Freude allen von seinem Erlebnis erzählte. Voller Freude erwähnte sein Vater, dass das Plakat von jemandem aus dem Merch-Team mitgenommen wurde und im Backstage die Runde machte. Alle Jungs haben ihm seine ganz persönliche Note verpasst.
Aber auch ich hatte ein Highlight. Ich habe mein allererstes Plek von KD gefangen. Richtig gefangen. Es kam auf mich zu geflogen und nachdem es knapp von meinen Finger ab prallte, konnte ich es mit meinem Arm vor dem Boden bewahren, als ich ihn mir selber unüberlegt und schnell in den Bauch rammte. Dumm, aber effektiv. Und ich flippte vor Freude richtig aus. Wer mich kennt, weiß das ausgesehen haben muss. Falls es Überwachungskameras gab und sich jemand beim Anschauen gefragt hat, ob alles in Ordnung sei. Ja, ich habe mich nur gefreut.
Bericht: Annika , Iris
Fotos: Annette @annetteschachtnerfotografie
Wenn die Anreise schon fast zu gut beginnt (An einem Samstagnachmittag zu Beginn der Herbstferien komplett ohne Stau oder stockenden Verkehr von Karlsruhe nach Filderstadt bei Stuttgart?! Wer die Strecke und vor allem die Baustelle bei Pforzheim kennt weiß, dass das eigentlich unmöglich ist.) … Dann kann es doch nicht so weitergehen, oder? Oh doch, kann es. Ich war schließlich auf einem Kissin‘ Dynamite Konzert, Teil 2 der „Back with a Bang“- Tour in der Filharmonie Filderstadt.
Einziger Nachteil meiner staufreien Fahrt: Ich musste doch eine Weile in der Kälte warten, allerdings in guter Gesellschaft, die immer weiter wuchs, darunter auch die Pyromaniacs. Beim Heimspiel der Jungs waren wir, inklusive Nachwuchs, mit über 20 Leuten aus unserem Verein vertreten. Es ging also direkt sehr gut weiter und es war wie immer einfach so schön euch, also einen Teil der Pyromaniacs Family zu treffen. Bekannte Gesichter wieder zu sehen, aber auch neue kennenzulernen. Wir mussten ja auch nicht ganz so lange warten, wie der Rest. Denn einmal mehr hatten wir das Privileg der „Fast Lane.” Für mich wirklich ein absolutes Privileg, da es nicht viele Bands für ihren Fanclub anbieten. Vor allem wenn man an unsere Anzahl denkt. Oft beinhaltet der frühe Einlass den Erwerb von preiswerten VIP Tickets, die finanziell schwache Personen vernachlässigt.
Deswegen vielen vielen Dank an unseren Vorstand, die das jedes Mal für uns arrangieren, an Jomi fürs Organisieren vor Ort und natürlich an Kissin‘ Dynamite, die uns dieses Privileg geben. Und ich muss sagen, die Fast Lane war noch nie so gut organisiert wie in Filderstadt!
Aber genug vorab, es soll doch eigentlich um Musik gehen. Mit etwas Verspätung begann Seraina Telli gegen 19:30 Uhr den Abend. Mit Blick auf das Bühnenbild war ich ein bisschen skeptisch. Mir war es ein bisschen zu bunt, aber nur mein persönlicher Farbgeschmack. Als Seraina auf die Bühne kam, konnte sie mit ihrer Stimme absolut überzeugen, nicht nur mich, sondern sehr Viele im Saal. Als zweite Vorband war Shakra am Start. Für mich farbtechnisch angenehmer 😉 und musikalisch richtig cool. Wie Seraina Telli eine Band aus der Schweiz, die in Filderstadt ihr letztes Konzert mit KD hatte. Ich bin froh, dass ich sie erleben durfte, die Stimmung haben sie auf jeden Fall angeheizt.
Aber natürlich konnte nichts und niemand die Stimmung so zum Kochen bringen wie die Jungs von KD selbst. Da wir Pyromaniacs uns auch in den Pausen gut unterhalten haben, habe ich die Uhr längst aus dem Blick verloren, aber ich glaube, es war kurz nach 21:30 Uhr, als die Lichter ausgingen und der Geräuschpegel in der Halle einen ersten Höhepunkt erreichte. Mittlerweile hat man auch gemerkt, dass die Filharmonie ausverkauft war. Es wurde vor allem vorne etwas eng. Aber so muss das doch sein 😊
Und einmal mehr war endlich dieser Moment da, auf den man sich freut, seit man die Karte zum ersten Mal in der Hand hatte: KD kommen auf die Bühne. Dieses Mal aber mit etwas Wehmut verbunden. Es ist zwar „Not the End of the Road“, aber trotzdem der Anfang vom Ende der Zeit mit Hannes am Mikro von KD. Für mich ist es bisher das vorletzte Konzert mit Hannes, vielleicht ergeben sich noch weitere Möglichkeiten nächstes Jahr, aber daran wollte ich aber in diesem Moment nicht denken. Erstmal hieß es wieder Heimspiel Kissin Dynamite. Entsprechend war die Stimmung von Anfang an. Die Jungs wurden gefeiert und Hannes kommt grundsätzlich nicht so zu Wort wie er gerne würde.
Da es der zweite Teil der „Back with a Bang Tour“ war, war der größte Teil der Setlist bekannt. Ein toller Mix aus Klassikern und Tracks des „Back with a Bang“ Albums. Kleine Änderungen gab es aber doch und ich habe mich sehr gefreut, dass „Flying Colours“ zurück ist.
Auch wie immer ein gelungener Mix aus vielen schnellen Rock- und Metalsounds, aber auch leiseren Tönen. Mit „Heart of Stone“ am altbekannten schwarzen Klavier, das Hannes auch als Sitzgelegenheit nutze, während er darauf wartete, dass das Publikum wieder leiser wurde. Er saß ein bisschen auf dem Klavier, bis es so weit war. Es wirkte aber durchaus bequem. Andere leisere Töne gab es dann in der Zugabe mit einer Akustikversion von „Not a wise man“. Sehr schön wie ich finde, würde ich mir wünschen, dass der Song genau so in der Setlist bleibt. Und einfach schön auch Sebbes vorne an der Bühne zu sehen.
Das große Thema im Raum hat Hannes auch angesprochen: Das Ende einer Ära. Sein Ende am Mikro bei Kissin Dynamite. Verbunden einerseits mit der Bitte, seinen Nachfolger oder seine Nachfolgerin mit offenen Armen zu empfangen. Gleichzeitig betonte er aber auch seine Verbundenheit mit der Band und vor allem mit den Jungs. Als Songwriter und Produzent wird er uns und den Jungs zum Glück erhalten bleiben.
Das Einzige, was ich an KD Shows nicht so gut finde: (Ja, es gibt tatsächlich etwas) Sie sind zu kurz! Fast auf die Sekunde werden 90 Minuten eingehalten. Nicht so in Filderstadt! Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass das Publikum sehr laut und sehr lange gejubelt hat, nach jedem Song und bei jeder Gelegenheit – Heimspiel eben. Ob Hannes mehr geredet hat, ob es tatsächlich der musikalische Part war oder habe ich falsch auf die Uhr geschaut? Egal! Es war fast halb 12, als KD die Bühne verließ. Ja, auch da hätte es für mich nochmal weitergehen können! Mindestens nochmal so lange. Trotzdem habe ich jede Sekunde der Show geliebt und gefeiert. Jetzt sitze ich lächelnd hier ohne Stimme mit Tee und Schal, denke an den wunderschönen zurück und darf dies schriftlich in diesem Bericht festhalten. Kissin Dynamite lohnt sich einfach immer!
Ach ja, ein bisschen „Stau“ hatte ich doch noch. Auf der Treppe der Filharmonie staute es, nachdem alle Richtung Garderobe, Merch und Ausgang wollten. Natürlich nicht ohne an unserem Stand vom Fanclub vorbei zu schauen, an dem wir Pyromaniacs auch am Start waren. Vielen lieben Dank an alle Helfer vor Ort und am Stand!
Bericht: Natalie
Fotos: Annette @annetteschachtnerfotografie
