Schauen wir mal auf die DNA: Nach eigenen Angaben ist man mit Bands wie SCORPIONS, BON JOVI und IRON MAIDEN aufgewachsen. Das Faible für die End-Achtziger-Mucke ist auf „Not The End Of The Road“ deutlich zu hören. Trotzdem ist es kein Album, das einfach im Gestern spielt, sondern frech nach vorne geht und zeigt, wo der Frosch im Jahr 2022 die Locken hat.
Apropos Locken: Vor allem Sänger Hannes Braun hat die Corona-Zeit offenbar genutzt, um seinen ohnehin schon sehr guten Gesang noch weiter zu verbessern. Zudem scheint er viel erlebt zu haben. In den neuen Songs geht es um sehr persönliche Themen wie Verlust, Einsamkeit oder darum, Menschen oder Dinge, die einem nicht guttun, aus seinem Leben zu entfernen („Defeat It“). Die Tiefgründigkeit wird aber erst auf den zweiten Blick deutlich, nämlich dann, wenn man sich etwas genauer den Lyrics widmet.
In erster Linie macht dieses Album nämlich vor allem eines – Spaß! Jedes Mal, wenn ich die Platte höre, sitze ich da mit einem breiten Grinsen im Gesicht und das will schon was heißen. Denn vor allem komplette Album halte ich normalerweise gar nicht aus. Zu viele Lückenfüller. KISSIN‘ DYNAMITE hingegen haben die Zeit genutzt, um genau diese auszumerzen.
Jeder der 12 Songs auf dem knapp 50-minütigen Album ist eine Hymne für sich. Allen voran der Titeltrack „Not The End Of The Road“, ein echtes Hard-Rock-Brett. Aus ähnlichem Holz sind „What Goes Up“ oder „All For A Halleluja“, um nur einige Beispiele zu nennen, Sogar Balladen klingen bei KISSIN‘ DYNAMITE nicht cheesy sondern zeitgemäß. Hör Dir mal „Good Life“, „Gone For Good“ und vor allem das traurige „Scars“ an. Mit „No One Dies A Virgin“ ist auch eine schöne dunkle Uptempo-Nummer auf dem Album vertreten. Und für Gänsehaut sorgte bei mir die epische Hymne „Coming Home“.
Tja. Damit habe ich wohl die Antwort schon längst verraten, denn KISSIN‘ DYNAMITE sind tatsächlich auf dem richtigen Weg, um Stadion Rock neues Leben einzuhauchen. Weiter so, Jungs!